Fast zwei Drittel der Kids und Teens werden in Deutschland kieferorthopädisch behandelt. Während in anderen Ländern diese Behandlungen mit festsitzenden Apparaten durchgeführt werden, wird in Deutschland merkwürdigerweise die Hälfte der Behandlungszeit mit herausnehmbaren Zahnspangen gemacht. Da heißt es aufgepasst, denn herausnehmbare Zahnspangen wirken meistens wesentlich schlechter, als festsitzende Zahnspangen es könnten.
Mit herausnehmbaren Zahnspangen können die meisten Zahnbewegungen nur eingeschränkt und mit viel Glück erreicht werden. Wegen ihrer beschränkten Leistungsfähigkeit taugen sie daher nur für ganz einfache Behandlungen. Aber selbst einfache Zahnbewegungen gelingen mit herausnehmbaren Zahnspangen oft nicht, weil die massiven Plastikspangen beim Sprechen stören und deshalb von den Patienten nur nachts getragen werden können. Ja, richtig gelesen: herausnehmbare Zahnspangen tagsüber zu tragen ist fast nicht mit einem normalen Leben vereinbar. Deshalb tragen junge Patienten diese lästigen Zahnspangen auch durchschnittlich nicht länger als 10 Stunden, wie Forschungen der Universität Tübingen gezeigt haben. Euer Kieferorthopäde schimpft dann zu jedem Termin mit euch, weil ihr nicht genug getragen gehabt – dabei sollte auch er wissen, dass mehr Tragezeit gar nicht möglich ist. So ist Dauerärger um die kieferorthopädische Behandlung unvermeidlich!
Kein Wunder, dass 30-50% der kieferorthopädischen Behandlungen mit herausnehmbaren Zahnspangen mit Misserfolgen oder Abbruch der Behandlung enden! Und selbst die wenigen Behandlungen, die mit herausnehmbaren Zahnspangen mit Erfolg abgeschlossen werden, dauern mindestens doppelt so lang wie mit festsitzenden Zahnspangen. Auch kein Wunder, dass die Krankenkassen – oder eure Eltern – für die Behandlung mit herausnehmbaren Zahnspangen mehr Geld hinblättern müssen!
Merkwürdig, nicht wahr? Herausnehmbare Zahnspangen bringen weniger, sind hochgradig lästig und führen oft zu Abbruch und Misserfolg, und sind obendrein noch teurer – warum werden sie überhaupt verwendet? Das Geheimnis ist leicht geklärt: Für die Kieferorthopäden sind herausnehmbare Zahnspangen der Goldesel. Mit minimaler Anstrengung bringen sie einen großen Verdienst. Es ist sehr traurig, dass unsere Krankenversicherungen so dumm sind, für die schlechteste kieferorthopädische Behandlung das meiste Geld zu zahlen! In unserer kieferorthopädischen Praxis in Mannheim fühlen wir uns vor allem unseren Patienten verpflichtet und haben deshalb nur einen ganz geringen Anteil herausnehmbarer Zahnspangen. Weit mehr als 90% der Behandlungszeit erfolgt bei uns mit festsitzenden Zahnspangen.
Kids, wehrt euch: Wenn euch ein Kieferorthopäde eine herausnehmbare Zahnspange anbieten will, lacht ihn aus und verlangt eine ehrliche Versorgung mit einer festsitzenden Zahnspange. Einzige Ausnahme ist die Behandlung eines großen Überbisses der Schneidezähne mit einer, aber wirklicher nur einer einzigen herausnehmbaren Zahnspange. Das kann in einigen Fällen gerechtfertigt werden, alles andere ist Quatsch!